Sport und Kultur, körperliche und geistige Fitness – das ist das Motto von Karin Tempel, seit vielen Jahren zertifizierte Gymnastiktrainerin beim TV Jugenheim.
Vom 23. bis zum 27. Juni 2024 waren 15 Aktive im nordhessischen Trendelburg am Unterlauf der Diemel. Auf dem Burgberg liegt mitten in der Altstadt der Gasthof Brandner, wo wir freundlich und überaus zuvorkommend begrüßt und hervorragend verköstigt wurden. Nach diversen Stärkungen im Biergarten sowie einer Sektverkostung im Kirchgarten folgte ein erster Stadtrundgang mit Besichtigung der mittelalterlichen Burg mit Rapunzelturm – heute Hotel. Abends konnten dann einige Fußballbegeisterte noch beim Public Viewing dem Spiel der Deutschen gegen die Schweiz folgen während ansonsten dem Programm der folgenden drei Tage entgegengefiebert wurde. Die Erwartungen waren hoch, orientierte man sich doch an den sehr gelungenen mehr als 20 gemeinsamen Fahrten in den letzten Jahren.
Normalerweise heißt es „Bauch, Beine, Po“, aber diese sogenannte Drei-Muskel-Tour sollte die Arm-, Bein- und Rückenmuskulatur trainieren. Dabei stand der erste Tag mit einer Wanderung unter dem Motto des Ganzkörpertrainings. Von Wilmersen ging es vorbei an einer Straußenfarm und Forellenteichen rund 14 km entlang der Holzape bis Gottsbüren, wo eine mächtige Wallfahrtskirche besichtigt werden konnte. Für die etwas Fußkranken gab es mehrere Möglichkeiten der Abkürzung, getroffen haben sich aber alle wieder im Cafe-Garten des Wasserschlosses Wilmersen.
Der zweite Tag versprach wieder Sonnenschein und Hitze, deshalb sollte die Diemel per Kanu erkundet werden. Dies war vornehmlich eine Übung der Arm- und Rückenmuskulatur, einige Kanuten mussten aber auch ihre Schwimmfähigkeit beweisen. Die geplante Tour von 12 km musste wegen eines umgefallenen Baumes abgeändert werden. So starteten wir bei Liebenau und fuhren mit Überwindung von drei Wehren 17 km zurück bis Trendelburg. Umgefallenen Bäume, Strudel und Stromschnellen gab es auch hier, deshalb die schon erwähnte Wasserung dreier Bootsinsassen. Es war anstrengend aber wunderschön. Die Diemel ist ein toller Fluß für solche Aktivitäten, und wir haben uns hochverdient im Biergarten von Kanu Schumacher erholt. Als Alternative für die Wasserscheuen stand Fahrradfahren, Spazierengehen oder der Besuch des Dornröschenschlosses Sababurg mit gleichnamigen Wildtierpark auf dem Programm.
Der dritte Tag galt mehr der Beinmuskulatur und der Kultur. Es ging per Fahrrad die Diemel abwärts nach Bad Karlshafen. Der Diemelradweg verläuft hier auf dem Damm einer stillgelegten Eisenbahnlinie, es musste sogar der Deiseltunnel durchquert werden.
In Bad Karlshafen, an der Mündung der Diemel in die Weser, haben wir auch die Nicht-Radler angetroffen und gemeinsam einen Rundgang durch die barocke Planstadt gemacht. Gegründet 1699 waren Hugenotten und Waldenser die ersten Siedler. Landgraf Carl plante von hieraus einen Kanal bis zu seiner Hauptstadt Kassel, um so das Stapelrecht in der niedersächsischen Stadt Han.Münden zu umgehen. Hafen und Schleuse waren 1723 fertig, der Kanal kam nur 17 km weit. Nach Besichtigung des Idealmodells der Stadt und des Rosengartens am Rathaus, umrundeten wir das Hafenbecken und fanden zielsicher eine Eisdiele an der Weserpromenade. Der Rückweg klappte trotz teilweise mangelnder Reifenluft, und so endete die Tour nach rund 40 km im Biergarten des Hofguts Stammen, wo morgens einige „Biobikes“ ausgeliehen worden waren.
Fazit war, dass dies wieder eine rundum gelungene Reise in freundschaftlicher Gemeinschaft, bei bestem Wetter in wunderschöner Umgebung und mit tollen Erlebnissen war. Neben den beiden Organisatoren gebührt der Dank Karin Tempel, die diese Gemeinschaft über ihre Gymnastikgruppen im TV Jugenheim seit über 20 Jahren zusammenhält.
Eberhard Tempel